Philosophie
Michaela Schwarz, Diplomierte Legasthenie- & Dyskalkulietrainerin (EÖDL)

Leben ist Lernen. Man kann nicht nicht lernen.
(P. Watzlawick)
Das ist das Motto, nach dem ich seit Jahren erfolgreich mit Kindern und Jugendlichen arbeite, die mit dem Lernen Probleme haben.
In Ludwigshafen habe ich Sozialpädagogik studiert, meine Diplomarbeit zum Thema „Förderdiagnostik“ ermöglichte mir erste praktische Erfahrungen im Bereich Schule und Lernen.
Nach meinem Studium habe ich von 1994 bis 2000 als Sozialpädagogin im heilpädagogisch orientierten Hort des Caritasverbandes Heidelberg im sozialen Brennpunkt gearbeitet. Anfang 2000 machte ich eine lerntherapeutische Ausbildung nach den Grundsätzen von Reuven Feuerstein und gründete im April 2000 das Memory Institut Heidelberg.
Im Jahr 2002 absolvierte ich eine Weiterbildung als Seminarleiterin und führte von 2002 bis 2008 regelmäßig Grundlagen-Seminare für angehende Lerntherapeuten durch.
2005 besuchte ich eine Weiterbildung zur Dyskalkulie-Therapeutin (Kieler Zahlenbilder). Anfang 2009 gründete ich mit 3 Kolleginnen das Netzwerk „Die Strickleiter – Lernen mit Sinn und Verstand“ und aus dem Memory Institut Heidelberg wurde „Die Strickleiter Heidelberg“.
2010 zog ich dann zurück nach Freilassing - meine Heimatstadt.
Die Strickleiter Methode

Blockaden dienen immer dem Selbstschutz.
Wenn ich mich beispielsweise dem Rechnen entziehe, muss ich mich nicht ständig damit auseinandersetzten, dass ich nicht rechnen kann. Wenn ich gar nicht rechne, kann ich auch keine Fehler machen, also auch nicht versagen. Die einzige Möglichkeit um solche Blockaden aufzulösen besteht darin, Erfolgserlebnisse zu ermöglichen, dadurch entsteht neue Motivation, diese erweckt Neugierde und so kann man schließlich den Mut aufbringen, sich wieder auf Neues einzulassen
Dem Lernenden muss wiederholt verdeutlicht werden, dass es nicht den Weg schlechthin gibt, sondern jeder individuelle Weg richtig ist, der zum gewünschten Ziel führt. Nur der Schüler selbst weiß, welche Strategie, welcher Plan für ihn selbst der richtige und passende ist. Dieser Weg muss in verschiedenen Bereichen (z. B. Schulfächern) immer wieder geübt werden, um zu einer Automatisierung zu kommen, die zum Beispiel für Prüfungssituationen notwendig ist.
Nur dadurch ist die Therapie erfolgreich.
Dazu gehört auch eine kritische Selbstreflexion. Der Schüler muss ehrlich zu sich sein, seine bisherigen Vermeidungsstrategien kennen lernen und so eigene Schwachpunkte zumindest wahrnehmen. Ob er sie dauerhaft abstellen kann, liegt in der individuellen Zielfindung. Darin begleitet der Therapeut den Lernenden in immer neuen Prozessen. Die Ziele werden gemeinsam festgelegt und den Gegebenheiten angepasst, Fortschritte werden benannt und aber auch Rückschritte erkannt. Neue vielleicht tiefer liegende Probleme werden wahrgenommen und bearbeitet.
Unser Ansatz beruht unter anderem auf den Forschungen und praktischen Erfahrungen des international renommierten Psychologen Prof. Dr. Reuven Feuerstein, der sich mit folgenden Fragen beschäftigt:
- Wie lernen Menschen?
- Welches sind die grundlegenden Prozesse des Lernens?
- Wie fördert Lernen die Identität und das Selbstvertrauen von Menschen?
Prof. Dr. Reuven Feuerstein geht im Gegensatz zu der weit verbreiteten Annahme eines unveränderlichen IQ (Intelligenzquotienten) vom „Lernpotenzial“ jedes einzelnen Menschen aus. Die kognitiven Leistungen hängen zum großen Teil von den „Denk-Werkzeugen“ ab, die ein Mensch nutzen kann und die es ihm ermöglichen, seine Intelligenz voll auszuschöpfen. Diese Werkzeuge sind ein Leben lang veränderbar und optimierbar!
Eine zweite Säule unseres Konzepts ist die Arbeit von Professor Rolf Arnold (für Pädagogik in Kaiserslautern). So steht auch bei „Der Strickleiter“ das Prinzip "Lernen zu lernen" im Mittelpunkt: Der Lernende trägt die Verantwortung für den Lernprozess. Der Lehrende muss dafür den notwendigen Raum schaffen und die Selbstlernkompetenz des Schülers stärken. Diese Fähigkeit zum selbstständigen Lernen ist eine wesentliche Voraussetzung für den lebenslangen Wissenserwerb, wie er heute notwendig ist.
Therapeutische Grundhaltung
Die therapeutische Grundhaltung ist von Empathie, Geduld und Ruhe geprägt. Der Ausgangspunkt ist immer das Hier und Jetzt, das heißt, der Therapeut schaut nicht danach, welchen Leistungsstand ein Schüler haben müsste, sondern was er kann.
Bei „der Strickleiter“ sehen die Lerntherapeuten ihre Aufgabe vor allem darin, für die Lernenden einen geeigneten Raum zu schaffen, in dem selbstständiges, eigenverantwortliches Lernen möglich ist. Dabei bestimmt der Lernende das Tempo der Fortschritte.