Struktur Probleme

Bereits seit Jahren fürchtete ich mich vor der Schule und ich plagte mich nun mehr denn je mit diffusen Versagensängsten herum. Mich täglich beweisen zu müssen, unzusammenhängende Fakten auswendig zu lernen und wiederzugeben, um dann feststellen zu lassen, ob ich zu den Guten oder zu den Schlechten gehörte, hatte nichts mit dem spielerischen Lernen gemein, das ich aus meiner Grundschulzeit kannte, an die ich mich wehmütig zurückerinnerte. Die schlechten Noten bestätigten mich in einem Bild, dass ich nichts, nein, wirklich gar nichts in dieser Welt verloren hatte, in der sich scheinbar alle meine Mitschüler wie selbstverständlich wohl fühlten.

Obwohl der Trend klarer kaum hätte sein können, traf mich die Nichtversetzung in die neunte Klasse mit unerwarteter Wucht. Meine Mutter, die sich redlich mühte, meine Erziehung neben ihrer Vollzeitstelle nach ihrem Vermögen mit viel Liebe allein zu bewerkstelligen, war genauso wie ich mit der Situation überfordert.

Klar war nur eines: Ich musste „irgendwie“ neu anfangen und dazu gehörte eine strukturelle Veränderung. Wie diese gelingen könnte, lernte ich, als Michaela Schwarz mit mir ihre Arbeit aufnahm. Schnell wurde klar, dass an meiner gymnasialen Eignung kein Zweifel bestand. Viel mehr mangelte es an einem systematischen Vorgehen und einer frustfreien Arbeitseinteilung, was Frau Schwarz schon beim ersten Besuch erkannte.

Sie sagte meiner Mutter später, wichtig sei für mich, wieder zu fühlen, die Wahl zu haben – ein Credo, das mich seither begleitet. In den darauffolgenden Monaten spürte ich allmählich meinen verloren geglaubten, eigenen Antrieb wieder und sah erst skeptisch, aber dann mit wachsender Freude der Arbeit entgegen, die ich an einer neuen Schule aufnehmen würde. Mich begleiteten dabei neue Erkenntnisse über mein Lernverhalten, die weit über den Bereich der Nachhilfe hinausragten: Ich würde ohne eine klare Zielsetzung und einen Plan, der mir den Weg dorthin zeigt, nicht mehr Freiheit erlangen, sondern meine Schulzeit dem Zufall überlassen.

Zudem käme der spielerische, Charakter, den ich an meiner Grundschule so geschätzt hatte, durch weitere, sporadische Lernanfälle nicht zurück. Frau Schwarz begleitete mich von da an über ca. zwei Jahre und hat meine Art zu lernen sowohl in schulischer als auch in privater Hinsicht maßgeblich geprägt. Ich mauserte mich zu einem guten Schüler und hatte nun echte „Lieblingsfächer“, die sich vom „kleinsten Übel“ aus grauer Vorzeit deutlich unterschieden. Niemals mehr würde ich in die Nähe einer Nichtversetzung geraten.

Mit den schulischen Erfolgen erlangte ich einen Großteil meiner Lebensqualität zurück und konnte mich nebenbei wieder anderen Aktivitäten zuwenden. Ich wurde Klassensprecher, dann Schülersprecher. Später durfte ich gar mithelfen, die Schüler Baden-Württembergs gegenüber dem dortigen Kultusministerium als Vorstandsmitglied im Landesschülerbeirat zu repräsentieren. Ohne Frau Schwarz‘ Knowhow wäre ein derartiger Erfolg für mich nicht denkbar gewesen.

Selbst im Studium, das mir durch ein Begabtenstipendium eines großen Förderwerks ermöglicht wird, begleiten mich die damals erlernten Fähigkeiten. Für mich sind vor allem eine selbstständige Arbeitsorganisation, ein effektives Zeitmanagement, das berufliche und private Belange umfasst, sowie ein systematisches Vorgehen, unerlässliche und (heute) selbstverständliche Pfeiler meines Lebens. Sollte sich Ihr Kind in einer vergleichbar misslichen Lage befinden, wie ich mich damals, schenken Sie ihm die Chance, sich und seine Fähigkeiten neu zu entdecken. Frau Schwarz‘ innovative Methoden, die vollkommen ohne äußeren Druck auskommen, ihre langjährige Erfahrung und ihre herzliche Art sind hierfür bestens geeignet. Denn zwei Dinge stehen fest: 1. Jedes Kind will die Welt um sich herum verstehen, was nichts anderes heißt als „lernen“. 2. Sie entscheiden als Eltern über die Wahl einer Lernmethode mit - ob diese für ihr Kind geeignet ist oder nicht. Die geeignete Lerntechnik muss dabei so einzigartig sein wie Ihr Kind. Bei der Wahl der richtigen Methode, die ihrem Kind hilft, sich angstfrei zu entwickeln, kann es kein „Zu früh“ geben.